Die Wallonie ist ein wichtiges Drehkreuz für die Binnenschifffahrt, insbesondere im Hinblick auf den Transport von Waren. Die für den Güterverkehr geeigneten Wasserstraßen, von denen die belgische Region durchzogen wird, haben eine Gesamtlänge von 451 Kilometern; sie sind mit den Binnenschifffahrtsnetzen der Nachbarländer (Deutschland, Frankreich, Niederlande) verbunden und darüber auch mit den großen Seehäfen im Norden Europas sowie den Wasserstraßennetzen der osteuropäischen Länder.
Um die Binnenschifffahrt zu fördern, investiert die Wallonie in die Modernisierung ihres Wasserstraßennetzes: Im Rahmen des „Plan Infrastructures 2016–2019“ werden mehrere Ingenieursbauten renoviert. Darüber hinaus sieht ein von der Europäischen Union kofinanziertes Projekt den Bau eines Kanals zwischen der Schelde in der Wallonie und der Seine in Frankreich vor. Bereits im Bau ist das Zentrum Perex 4.0, das es den wallonischen Verwaltungsbehörden ermöglichen wird, die Infrastrukturen des Wasserstraßennetzes mit neuen, integrativen Technologien zu betreiben (optimiertes Passieren von Schleusen, Ermittlung und Regulierung der Wasserstände etc.).
Im Jahr 2017 hat der Güterverkehr einen starken Aufschwung verzeichnet: Mit einer transportierten Gütermenge von 42,14 Millionen Tonnen wurde das beste Ergebnis seit sechs Jahren erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Wachstum von 6,76 %. Rekorde wurden beim Transport von landwirtschaftlichen Produkten (+5,50 %) und insbesondere Düngemitteln (+16,63 %) erzielt – nie zuvor wurden so viele Güter dieser Kategorien transportiert. Auch bei der Beförderung von Containern wurden 2017 gute Ergebnisse erzielt: In den fünf Containerterminals der Wallonie wurden insgesamt 96.747 Container (TEU) umgeladen, was einer Zunahme von 15,17 % im Vergleich zum Jahr 2016 entspricht.
Die Statistiken zeigen zudem, dass die Wallonie seit einigen Jahren mehr Waren auf dem Wasserweg exportiert als sie importiert. So wurden 2017 Waren mit einem Gewicht von 14,72 Millionen Tonnen aus der Wallonie nach Flandern, in die Region Brüssel-Hauptstadt oder in ein angrenzendes Land transportiert, während 11,50 Millionen Tonnen Waren in die Wallonie kamen und dort verarbeitet oder verkauft wurden. Auch der Anteil des Transitverkehrs war mit 13,11 Millionen Tonnen sehr hoch – dies zeigt, dass die Wallonie im Transportwesen eine strategische Position innehat.
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Wenn Sie daran interessiert sind, die Binnenschiffahrtsinfrastrukturen der Wallonie für Ihre Geschäftstätigkeiten zu nutzen, steht Ihnen das Büro der AWEX in München gerne mit weiteren Informationen zur Verfügung:
Quentin DERZELLE
Wirtschafts- und Handelsattaché
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Foto: CCIMag 2018